Tiere im Winter, Tiere der Schamanen

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Im Winter mache ich mir manchmal Sorgen um die Tiere. Wie überstehen sie die kalten Winternächte? Die Tiere können ihre Spuren im tiefen Schnee nicht verbergen. Nahrung ist selten, und sie sind für Jäger noch anfälliger. 


Das weibliche Reh trägt neues Leben in sich. Nach der Brunft im Hochsommer bringt die Hirschkuh im kalten Winter ihr Rehkitz nicht zur Welt. 


Während die Mutter im Winterschnee nach Nahrung sucht, schlummert das Ei. Mutter Natur hat es so eingerichtet, dass sich die befruchtete Eizelle im Körper des Tieres mehrere Monate lang nicht weiter entwickelt. Das nennt man Eierruhe, was für ein Wunder! 


Das Kitz wird im Mai geboren, im Spätfrühling, wenn es viel Nahrung gibt.

Unsere nordeuropäischen Vorfahren folgten den Hirschstapfen. In jenen fernen Tagen war der größte Teil Europas noch ein Wald – ein Teil des borealen Waldes, der sich über die gesamte nördliche Hemisphäre von der Tundra bis hinunter in das heutige Südengland erstreckte. 

Sie verehrten die geweihte Göttin. Weibliche Rentiere tragen ein Geweih! Eine der ältesten Felszeichnungen in Nordwesteuropa ist das eingravierte Bild eines weiblichen Rentiers, das an der Wand einer Höhle in Großbritannien entdeckt wurde und mindestens 14.505 Jahre alt sein soll.


Das Hirschgeweih ist ein universelles Symbol des Schamanen. Das Wort „Schamane“ stammt eigentlich aus der Sprache der Tunguska aus Sibirien.


Laut der Autorin Elen Sentier nennen sich Anhänger der alten Bräuche der Hirschgöttin auf den britischen Inseln nicht Schamanen, sondern Awenydd - ein Wort der alten britischen Sprache Brythonic. 

Nach deren Ansicht ist ein Schamane „ jemand, der weiß“... 

Einige Weisheiten dieser paläolithischen schamanischen Vorfahren überlebten mit den Leuten, die ‚die Leute der alten Weisen‘, ‚das listige Volk‘, die Awenyddion (Plural) genannt werden. 


Auch in anderen europäischen Traditionen sind Hirschkuh und Hirsch heilige Tiere. In der griechischen Mythologie werden sie der Göttin Artemis zugeschrieben, die die wilden Wälder regiert.


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Buchtipp:

Caroline Maxelon: Schamanische Kraftobjekte, Ihre Wirkung kennen, mit Ritualen die Seele stärken, ISBN 978-3-96860-026-0


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In deutschen Märchen spielen Tiere wie Bär, Gans, Wölfe eine wichtige Rolle. In kalten Winternächten werden Märchen erzählt, oft uralte Geschichten von vorchristlichen Göttinnen und Lebensweisen. 


Der deutsche Brauch, zum Weihnachtsessen einen Gänsebraten zu servieren, ist ein gutes Beispiel dafür, wie alte vorchristliche Bräuche überlebt haben.


Die Gans ist ein heiliges Tier von Freya und wird mit dem Kraut Beifuß und Äpfeln serviert, die beide ebenfalls Freya zugeschrieben werden.


Flugformationen von Gänsen wurden für Orakel und Wahrsagerei verwendet.


Welche Kräuter sind geeignet für Visionen und Orakeln? Hier lesen


Wildgänse sind am Winterhimmel zu sehen, die aus Sibirien in Gruppen über unsere Flüsse und Felder fliegen...Freya selbst verwandelt sich in Märchen oft in eine Gans, und die Gänsewächterin gilt als Seelenwächterin.


In germanischen und keltischen Überlieferungen heißt es, dass die weibliche Seherin, genannt Wala, Walburga, Velda oder Völva, zur Wintersonnenwende als Wildgans am Himmel fliegen kann. 



Hier sind 3 Ideen, wie Du Dich im Winter mit wilden Tieren verbinden kannst:


1. ein Vogelhäuschen mit Samen und (lokalen) Nüssen aufstellen. Vogelbeobachtung ist eine großartige und unterhaltsame Möglichkeit, mit Kindern Tiere zu beobachten und sich mit der Tierwelt zu verbinden.


2. Füttern von Wildtieren im Wald ist umstritten! Besser, Du findest einen lokalen Tierschutz-Verein oder eine Organisation, den Du unterstützen kannst.


3. Beim Spazierengehen oder Wandern im Winterwald in Ruhe die Natur beobachten und nach Tierspuren im Schnee Ausschau halten. Bleibe so ruhig wie möglich, lauter Lärm macht den Tieren Angst, sie brauchen zusätzliche Energie, um schnell zu entkommen. Denke daran, dass Wildtiere all ihre Energie brauchen, um in der Kälte zu überleben!


Quellen: 

Elen Sentier: Following The Deer Trods

Wolf Dieter Storl: Ur-Medizin, Die wahren Ursprünge unserer Volksheilkunde

überarbeiteter Text © Simone Meentzen 2022 erschienen als Beitrag 

bei Earth School 


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